Du willst gerne Schiedsrichter für das Fußball werden? Dann solltest du dir diesen Blogbeitrag genau durchlesen. Hier erfährst du alles Wichtige zu diesem Thema: Wie die Ausbildung verläuft, welche Voraussetzungen man als Anwärter dafür erfüllen muss und auch wie viel man für einen Einsatz als Schiedsrichter pro Spiel erhält.
Wie werde ich Schiedsrichter?
Um Fußball Schiedsrichter zu werden, musst du eine Ausbildung absolvieren, bei der du eine Einführung in die Grundzüge der Fußballregeln erhältst. Je nach Landesverband umfasst die Ausbildung zwischen 20 und 50 Unterrichtsstunden. In einem Zeitraum von einer bis sechs Wochen werden diese Unterrichtsstunden in drei bis zwölf Ausbildungstagen abgehalten. Auch hier variiert die Anzahl der Lehrgänge je nach Landesverband.
Dein erlerntes Wissen und deine Eignung musst du danach in einer Prüfung unter Beweis stellen, bei der du verschiedene Regelfragen beantworten musst. Die Prüfung besteht neben diesem schriftlichen Teil auch aus einem körperlichen Teil: Hier musst du einen 1300-Meter-Lauf in 6 Minuten absolvieren. Wenn du das erfolgreich gemeistert hast, bist du offiziell Schiedsrichter.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um Schiedsrichter werden zu dürfen, musst du mindestens 12 Jahre alt sein. Dies empfiehlt die Schiedsrichter-Ordnung des DFB. In einzelnen Fällen wird bei den Anwärtern sogar ein Mindestalter von 14 Jahren vorausgesetzt. Das ist ebenfalls abhängig von dem jeweiligen Verband.
Des Weiteren musst du Mitglied in einem Fußballverein sein, wenn du dich für das Amt als Schiedsrichter bewirbst. Ein Grund hierfür ist unter anderem, dass z.B. bei Verletzungen ein Versicherungsschutz besteht. Davon abgesehen ist natürlich das Interesse für das Fußball eine Grundvoraussetzung. Du solltest eine hohe Einsatzbereitschaft mitbringen, denn als Schiedsrichter übernimmst du in einem Jahr mindestens 20 Spielleitungen. Zusätzlich zu diesen Spielleitungen stehen pro Jahr noch Weiterbildungsmaßnahmen an 8 bis 12 Tagen an.
Neben diesen Voraussetzungen spielt natürlich auch die Persönlichkeit eine entscheidende Rolle, wenn man Schiedsrichter werden möchte. Deshalb werden während der Ausbildung die Schiedsrichter zunehmend in der Stärkung ihrer Persönlichkeitsprofile geschult. Auf dem Ausbildungsplan stehen Einheiten zur Rhetorik und zur Verbesserung der Körpersprache. Außerdem lernst du, wie du als Unparteiischer Stresssituationen während einem Spiel bewältigst und Konfliktsituationen lösen kannst. Hierfür benötigst du als Schiri ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen. Außerdem brauchst du während einem Fußballspiel einen guten Fitnesszustand, Reaktionsschnelligkeit sowie Entscheidungsschnelligkeit. Von diesen Eigenschaften profitierst du natürlich auch außerhalb deines Schiedsrichter Daseins, im Beruf und in der Freizeit. Des Weiteren macht sich ein soziales Engagement in jedem Lebenslauf gut.
Anfänge und Werdegang eines Schiedsrichters
Zu Beginn einer Schiedsrichter-Karriere startet jeder Schiri in den sogenannten „Basisklassen“. Je nach Alter finden die ersten Einsätze im Junioren oder bereits im Seniorenbereich statt. Wenn es möglich ist, wird jedem „Schiedsrichter-Neuling“ in der Anfangsphase ein erfahrener Kollege zu Seite gestellt, der ihn mit Tipps und Ratschlägen tatkräftig unterstützt.
Wenn du deine Sache besonders gut machst, kannst du am Anfang deiner Karriere relativ schnell aufsteigen. Auf Kreis- bzw. Bezirksebene können in einem Jahr zwei Klassen übersprungen werden. In höheren Klassen ist das nicht mehr möglich: Ab den Spielklassen der Landesverbände braucht jeder Schiri pro Spielklasse grundsätzlich ein Jahr. Wenn du es also bis in die Bundesliga schaffen willst, solltest du mindestens mit 6 bis 8 Jahren rechnen. Die jeweilige Eignung für eine höhere Spielklasse wird dabei von einem Schiedsrichter-Beobachter festgestellt.
Aufwandsentschädigungen für die Einsätze
Jeder Verein ist froh, wenn er genügend Schiedsrichter hat. Deshalb bekommst du deine Schiedsrichterbekleidung oftmals von deinem Verein gestellt. Und auch die Fahrtkosten zu den Spielen werden erstattet.
Außerdem erhältst du für jedes Spiel eine Aufwandsentschädigung. Diese unterschieden sich je nach Spielklasse erheblich. So bekommst du für Schülerspiele eine Aufwandsentschädigung von 5€. Für Spiele in der Regionalliga erhältst du bereits 300€. In der 3. Bundesliga kannst du mit 1000€ und in der 2. Bundesliga mit 2500€ rechnen. Wenn du ein Spiel in der 1. Bundesliga leitest, bekommst du ca. 5000€. Doch genaueres zu den Verdiensten eines Schiedsrichters findest du hier.
Als Schiedsrichter, der in Deutschland ausgebildet wurde, genießt du auch im Ausland ein hohes Ansehen: Bei den Lehrgängen kommen moderne Medien und Lehrmethoden zum Einsatz, zudem wird jedem Schiri zu Beginn ein Pate an die Seite gestellt. Außerdem wird auf eine qualifizierte, permanente Fortbildung viel Wert gelegt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass deutsche Spitzenreferees auch zu Meisterschaften in anderen Ländern eingeladen werden.