Wie entsteht ein Bundesliga-Trikot?

Wie entsteht ein Bundesliga-Trikot?

ERIMA Marketingleiter Stefan Bartsch gibt uns im Interview einen exklusiven Einblick in die Trikotentstehung bei ERIMA.


Die Trikotpräsentationen sind gerade alle vorüber. Wie fällt dein Fazit aus?

Stefan: Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten tolle Präsentationen und ich finde die Trikots unserer Mannschaften sehr gelungen. Viele positive Rückmeldungen von den Vereinen und von den Fans bestätigen diese Einschätzung. Natürlich kann man nicht den Geschmack aller treffen. Das ist schade für diejenigen, die das in diesem Jahr betrifft, aber vielleicht wird dann schon nächste Saison ihr Lieblingstrikot dabei sein. Wir nehmen dabei selbstverständlich jede Anregung, die wir erhalten, auf und lassen diese in die weitere Entwicklung einfließen.


Wie entsteht denn so ein Bundesligatrikot? Wann beginnt die Entwicklung und welche Phasen werden dabei durchlaufen?

Stefan: Nach der Präsentation ist in diesem Fall vor der Präsentation. Es vergeht nämlich im Schnitt fast ein Jahr, bevor wir die fertigen Trikots in den Händen halten können. Alles beginnt mit zahlreichen Designvorschlägen, aus denen wir hier bei ERIMA zunächst eine Vorauswahl treffen. Im Anschluss daran werden diese den Vereinen präsentiert. Wir wählen dann gemeinsam mit den Vereins- und Fanvertretern ein Design aus den verschiedenen Varianten aus. Sollte die passende Variante bei den Vorschlägen noch nicht dabei sein, wird natürlich nachjustiert und das Design so lange bearbeitet bis es eine mehrheitliche Entscheidung für ein Trikot gibt. Etwa ein halbes Jahr vor der Präsentation gehen wir bereits in die Produktion der Trikots, damit am Ende auch wirklich alles passt und wir für alle Eventualitäten gerüstet sind.


Gibt es dabei Einschränkungen? Viele Fans haben sich beispielsweise darüber gewundert, dass der Dom oder die Skyline nicht im Großformat auf dem neuen Heimtrikot des 1. FC Köln erscheint oder dass der „Meisterstern“ nicht von Anfang an auf dem Dynamo-Heimtrikot war.

Stefan: Wir müssen in der Trikotentwicklung verschiedene Faktoren berücksichtigen. Da sind zum einen die Wünsche des Vereins, der Sponsoren und natürlich auch die der Fans. Zum anderen gibt es aber auch Vorgaben der jeweiligen Ligen und Verbände, die eingehalten werden müssen. Vor allem die Regularien im Fußball sind ziemlich umfangreich und streng. Deshalb kann auch der Dom nicht riesengroß auf das Trikot des 1. FC Köln – das wird in den Richtlinien der DFL schlichtweg verboten. Im Handball wird das lockerer gehandhabt, weshalb unsere Handball-Trikots meist auch etwas ausgefallener sind.

Beim Meisterstern der SG Dynamo Dresden war es hingegen ein ganz praktisches Problem: Der Stern darf in der 2. Bundesliga nicht auf das Trikot, in der dritten Liga schon. Und zum Zeitpunkt der Trikotentwicklung wussten die Verantwortlichen bei Dynamo noch nicht, wohin die Reise geht. Um also auch für einen Aufstieg gerüstet zu sein, wurde das Trikot ohne Stern erstellt. Dieser kann nun allerdings nachträglich individuell aufgebracht werden.


Wer bestimmt den Präsentationstermin und warum müssen sich die Fans manchmal ein bisschen gedulden?

Stefan: Auch das hängt wieder von verschiedenen Faktoren ab. Die Trikots der SG Dynamo Dresden und der Rhein-Neckar Löwen wurden mit Beginn der Partnerschaft Anfang Juli präsentiert. Da die Vereine davor noch Verträge mit anderen Herstellern hatten, wäre eine frühere Präsentation gar nicht möglich gewesen. Bei den Trikots des 1. FC Köln haben wir uns gemeinsam mit den Verantwortlichen des Vereins aus anderen Gründen ebenfalls für eine Präsentation im Juli entschieden. Denn so ein Trikotlaunch erfordert einiges an Vorbereitung und der FC wollte sich zu diesem Zeitpunkt komplett auf den Klassenerhalt in der 1. Liga konzentrieren. Nach dem erfolgreichen Saisonabschluss konnten dann auch die neuen Trikots kommen. Die Trikots der SG Flensburg-Handewitt haben wir im Gegensatz dazu schon im Mai im Rahmen des Final Four um den DHB Pokal vorgestellt. Wenn es sich anbietet, ist so eine frühe Präsentation natürlich toll. Dann müssen auch die Fans nicht ganz so lange gespannt warten.


Warum ist das ERIMA Logo auf dem Heimattrikot des 1. FC Köln schwarz?

Stefan: Das hat einen ganz einfachen Grund: Als Ausstatter des FC liefern wir nicht nur das Outfit und die Trikots für alle Mannschaften, sondern sind gleichzeitig auch einer der größten Sponsoren des Vereins. Die Logopräsenz auf dem Heimtrikot ist dabei der wichtigste Faktor, wenn es um die Wahrnehmung der Marke ERIMA im Zusammenhang mit dem 1. FC Köln geht, insbesondere wenn die Spiele des FC im Fernsehen übertragen werden. Deshalb müssen wir hier wie jeder andere Sponsor auch im Rahmen unseres Corporate Design auf den bestmöglichen Kontrast eines schwarzen Logos auf dem weißen Heimattrikot setzen.


Stefan, noch eine persönliche Frage: Welches ist dein Lieblingstrikot?

Stefan: Das ist eine schwierige Frage! Zum einen finde ich alle Trikots, die wir individuell mit und für unsere Partner entwickeln, gelungen. Und zum anderen baut man zu allen Vereinen mit der Zeit eine enge persönliche Beziehung auf und hat zu jedem Trikot eine spezielle Geschichte im Hinterkopf. Ein Highlight gab es aber dann vielleicht doch: Das erste Karnevalstrikot in der Vereinsgeschichte des FC auf den Markt zu bringen, war schon etwas ganz Besonderes.


Übrigens:

Neben Bundesliga-Trikots gibt es auch noch viele andere Fan-Artikel im passenden Look. Die Veredelung der übernimmt der jeweilige Fanshop meist selbst. Dort werden Logo-Batches verwendet, die mit einer T-Shirt-Presse aufgebracht werden. Deine Größe ist nicht dabei? Die Trainingsjacken, Kapuzenpullover oder Hosen gibt es in der Regel in Unisex-Größen. Da dies meist Artikel aus unseren Teamlines sind, gibt es die Rohlinge auch in speziellen Damengrößen. Mit ein bisschen Glück kannst du über den jeweiligen Fanshop ein solches Batch beziehen, das du dann mit sehr hoher Temperatur einfach aufbügeln kannst.

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