17 Jahre deutscher Handball: Interview mit Ljubomir Vranjes

17 Jahre deutscher Handball: Interview mit Ljubomir Vranjes

Bildquelle: Ljubomir Vranjes

Das SG Flensburg-Handewitt Ur-Gestein und Handball-Trainer des Jahres 2014 Ljubomir Vranjes ist zurück in Deutschland. Mit seinem schwedischen Team spielt er in der European League. Wie haben 17 Jahre deutscher Handballsport unseren Vranjes-Handball-Experten geprägt?


Nach 17 Jahren im deutschen Handballsport bist du nun am 20. Oktober wieder in Berlin. Was hat der Handballsport in Deutschland mit dir gemacht und was konntest du aus dieser Zeit für dich mitnehmen? 

Nach 17 Jahren sind es natürlich einige Dinge die du mitnimmst, aber was am meisten bei mir geblieben sind natürlich die Geburt von meinen Kindern, alle Freunde und die Deutsche Kultur, die du jeden Tag gelebt hast. Ein Teil von mir ist und wird Deutschland immer bleiben. Beruflich bin ich noch professioneller geworden und mir ist bewusst, was das Wort bedeutet. Ich habe mit fantastischen Spieler, Trainern und Mitarbeitern zusammen gearbeitet und von jedem habe ich etwas gelernt. Nach ein paar Jahren, wenn du ein bisschen Abstand bekommen hast, lernst du das alles anders zu schätzen. Ich habe durch die Karriere als Spieler und Trainer zwei total unterschiedliche Erfahrungen bekommen, aber bei beide haben ich viele Freunde bekommen und das nehme ich das ganze Leben mit.


Gibt es etwas, was du an Deutschland sehr geschätzt hast und nun vermisst?

Es gibt viele Sachen, aber du schätzt deine Freunde und du vermisst diese auch. Es ist schwer den selben Kontakt zu zuhalten. Die Arbeit nimmt so viel Zeit in Anspruch für alle und wenn du ein bisschen über hast, verbringst du die Zeit mit deiner Familie.


Auf deinem Instagram-Profil erkennt man die besondere Nähe und Zuneigung zu deiner Frau und deinen Kindern, genauso zu eurem Hund Louie. War die Familie schon immer ein besonderer Rückhalt und kannst du beschreiben wie wichtig die Familie für dich ist? 

Die Familie ist das Wichtigste, ein Fundament das dich das ganze Leben trägt. Ich glaube an die Stärke von einer Familie. Die Unterstützung, die man bekommt, wirst du nie wo anderes haben. Eine Familie ist kein Business und ist auch nicht erfolgsabhängig. Was man braucht ist Verständnis für deine weniger :-) gute Seiten, Unterstützung, Spaß und viel Liebe. In guten Zeiten kannst du viel auch von andere bekommen, aber in schlechten Zeiten passiert etwas und die Menschlichkeit ist bei vielen nicht mehr da, leider. Das ist meine Erfahrung.


Hin und wieder muss man sich mal wieder den Kopf frei machen. Wie machst du das? Free Diving (Apnoetauchen) ist laut Instagram ein Hobby von dir. Wie kamst du darauf?

Es gibt viele Sachen: im Alltag mag ich zu kochen und mehr über Wein zu lernen. Unser Hund Louie ist mein Therapeut , er hilft mir jeden Tag meinen Kopf zu befreien und er meckert nie :-). Reisen ist ein großes Hobby und außerdem mag ich neue Sachen auszuprobieren: Free Diving oder Scuba geben ein schönes Freiheitsgefühl und solche Erlebnisse machen auch viel für die Motivation meinen Beruf fortzusetzen.


Wenn du an deine Zeit als Spieler zurückdenkst, wo liegen die Unterschiede im Vergleich zum Trainerdasein? Vor allem im Hinblick auf den Alltag und die Spielvorbereitung am Spieltag. 

Es ist ein großer Unterschied, als Spieler musst du deinen  Körper fit halten um Leistung zu bringen und Verletzungen zu vermeiden, das bedeutet auch den Fokus auf Ernährung, Schlaf und Disziplin zu legen um das alles umzusetzen. Dein Alltag sind ein oder zwei Trainingseinheiten und ein oder zwei Spiele pro Woche, dazwischen hast du Freizeit. 

Als Trainer hört die Arbeit nicht auf, wenn eine Trainingseinheit oder Spiel zu Ende ist. Mein Alltag ist es jetzt morgens bis abends zu arbeiten, z.B. Trainingseinheiten zu planen, individuell und für die Mannschaft, Analyse deiner eigenen Spieler, Feedback zu geben um die individuelle Entwicklung zu bekommen und Analyse der gegnerischen Mannschaften, um taktisch deine eigene Mannschaft vorzubereiten. Jetzt ist es plötzlich komplizert die Zeit zu finden um selbst zu trainieren, dein Körper ist nicht mehr das wichtigste Werkzeug, essen und schlafen wird oft unregelmäßig. Ohne Disziplin funktioniert es nicht bei mir, aber ich mag es es so zu haben, es macht Spaß zu arbeiten. 


Du warst 17 Jahre im deutschen Handballaktiv. Hast du noch viel Kontakt nach Deutschland? 

Ich habe regelmäßigen Kontakt mit Freunden dort und wir versuchen uns zu treffen, wenn es möglich ist. Ab und zu telefoniere ich mit alten Spielern und Trainern, die ich während den Jahren in Deutschland kennengelernt habe. Außerdem habe ich noch meine Firma in Deutschland, was auch die Verbindung mit Deutschland aufhält. Deutschland ist immer noch der größte Markt für die Vranjes Handbälle.


Ein Ball von einem Handballer für Handballer: Was macht einen Vranjes Handball aus?

Unsere Fokus war es vom aller ersten Anfang, und ist es immer noch, einen Handball mit bester Profiqualität für alle Spieler auf allen Levels anzubieten. Ein Spieler, welcher den Vranjes Handball wählt, kann sicher sein das er oder sie einen Ball mit einem hoch qualitativen Material und optimalem Griff in der Hand hat. Dieser Spieler wird auch fühlen, wie sich ein Vranjes Handball gut in der Hand zurecht legt und wie toll der springt. Das es auch noch ein schönes Design in 6 verschiedenen Farben hat, ist  kein Nachteil.  

Wir haben uns ganz einfach auf einen sehr guten Ball, statt auf mehrere verschiedene Modelle mit unterschiedlicher Qualität, fokussiert. Wenn man Qualität beim ersten Einkauf wählt, braucht man den Ball nicht so oft austauschen. Wir kennen Spieler die immer noch mit dem ersten Ball von 2013 spielt.


Seit 2016 kooperierst du mit ERIMA. Wie hilft dir ERIMA diese Bälle noch besser zu machen?

ERIMA bietet uns Zugang zu einer breiten Erfahrung und Kompetenz auf dem Markt für Sportartikel. Das ist natürlich sehr wertvoll, weil ich selber nicht die Erfahrung davon habe. Sie hören auf unsere Ideen und können uns schnell in Kontakt mit dem richtigen Lieferanten bringen. Im Austausch biete ich ihnen meine Erfahrung als Spieler und Trainer in dieser Branche. 


Welche Ziele verfolgst du noch in deinem Leben, sportlich, als auch privat?

Meine Ziele im Leben sind glücklich zu sein und immer mich selbst zu entwickeln. Es ist manchmal unglaublich schwer in einigen Situationen positiv zu bleiben, aber ich weiß, dass ich meine sportlichen Ziele nur erreichen kann, wenn meine Arbeit Spaß macht und wenn ich neue Wege kennen lerne. Also, don’t worry, be happy ? ist mein Motto!


Was tust du als erstes, wenn morgens der Wecker klingelt?

Ich schalte den Wecker aus, trinke einen Kaffee und gehe mit unserem Hund Louie spazieren.


Wie würdest du dich selbst als Trainer beschreiben? Worauf legst du besonders Wert? 

Engagiert, innovativ, kommunikativ und positiv mit viel Erfahrung im Handball. Loyalität und Ehrlichkeit sind zwei Schlusselwörter, nach welchen ich selbst lebe und die ich sehr schätze. 

 

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